22.10.2014, von Sandra Timm

THW Nordhausen übt für den Ernstfall

Einsatzszenario: Gasexplosion auf einer Großbaustelle. Inmitten der Zerstörung gilt es Trümmer zu beseitigen, Hindernisse zu überwinden, die Einsatzstelle zu erkunden und Personen zu retten - und das alles in einem Rohbau in der Semmelweißstraße in Nordhausen-Nord. Die Baustelle der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG) bot am vergangenen Samstag ideale Voraussetzungen für die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks, sich unter möglichst realen Bedingungen auf den Ernstfall vorzubereiten.

Ziel der Übung war dabei nicht, dass die ehrenamtlich engagierten Helfer der Bergungsgruppe 1 und der Fachgruppe Beleuchtung die gestellten Aufgaben innerhalb kürzester Zeit fehlerfrei lösen. Vielmehr mussten sie eigenständig überlegen, wie sie als Team die unterschiedlichen Situationen sinnvoll mithilfe der vielfältigen, auf den Einsatzfahrzeugen bereitstehenden Technik bewältigen können. Dadurch konnten die THW-Helfer gleichzeitig die Anwendung der Gerätschaften üben und ihr erlerntes Wissen über bestimmte Verhaltensweisen in Gefahrenlagen anwenden.

 

Während der anspruchsvollen Großübung  mussten die Einsatzkräfte zunächst den einzigen noch erreichbaren Zugang zum Gebäude, die Einfahrt der Tiefgarage, von Trümmern und anderen Hindernissen beräumen und damit begehbar machen. Denn im Ernstfall hat das THW mit seiner vielfältigen Ausstattung und schwerem Gerät die technischen Möglichkeiten, unter schwersten Bedingungen auch weiteren Rettungskräften Zugang zu einer Einsatzstelle zu verschaffen.

 

Nachdem die Kameradinnen und Kameraden in die Tiefgarage vorgedrungen sind, mussten Sie über den Fahrstuhlschacht in die nächste Ebene gelangen, da das Treppenhaus durch die Übungsleiter als nicht passierbar gekennzeichnet wurde.  Der Fahrstuhlschacht stand jedoch unter Wasser, weshalb dieser zunächst ausgepumpt werden musste. Anschließend konnten die Helfer über eine Sprossenleiter und zusätzlich über Gurte und Seile gesichert durch den Schacht in die nächste Ebene klettern. Die dunkle Baustelle war dabei auch der ideale Ort für die spezialisierte Fachgruppe Beleuchtung, die mithilfe ihrer zahlreichen Stative die Räumlichkeiten erhellt hat.

 

Im Kellergeschoss wurde ein verschütteter und verletzter Junge mittels Schleifkorb, einer stabilen Trage aus Metall, aus seiner Lage befreit und gesichert über den Fahrstuhlschacht nach unten und schließlich aus dem Gebäude transportiert. Um zu dem Verletzten zu gelangen, mussten die Helfer zuerst eine extra angebrachte Sperrholz-Wand  mit den geeigneten Werkzeugen durchdringen und den Raum erkunden. Im Verlauf der Übung musste noch eine weitere, dieses Mal bewusstlose Person unter Anwendung von Erste-Hilfe-Kenntnissen gerettet und aus dem Gebäude gebracht werden.

 

Der ständigen Aus- und Weiterbildung kommt beim THW eine große Bedeutung zu, damit bei einem realen Einsatz alles reibungslos abläuft. Durch Übungen wie diese bekommen die Helfer ein spannendes Training außerhalb der gewohnten Umgebung, bei dem sie das Erlernte anwenden und den Umgang mit der Technik üben können.


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